Bereits zum 27. mal fand der Arendsee Triathlon in der Altmark statt. Durch Hannes bin ich letztes Jahr auf den Wettkampf aufmerksam geworden, der dort ebenfalls auf der olympischen Distanz startete. Mich reizte mit einem Dampfer auf den See hinausgefahren zu werden und dann zurück zu schwimmen.
Da die OD erst gegen 11:30 Uhr startete, begann der Tag auch nicht allzu früh. Die Anreise von knapp zwei Stunden, war relativ entspannt, da auf den Landstraßen nichts los war. Parkplatz war auch schnell gefunden und dann ging es zum Marktplatz um die Startunterlagen abzuholen. Schnell den Umschlag mit den Goodies begutachtet und weiter Richtung Wechselzone. Auf den Weg dorthin traf ich dann auf Steffen, der ebenfalls am Start war. Am Wechselplatz war sehr viel Platz vorhanden, was ich sehr positiv fand. Lediglich die Fahrradständer waren einen Tick zu hoch, so dass mein Rennrad wieder leicht baumelte. Beim Einrichten traf man dann auch das ein oder andere Gesicht und wir überlegten, ob wir Schuhe beim Wasserausstieg platzieren sollten, denn erst ging es einen „Berg“ hoch und dann noch ca. 400 m bis zur Wechselzone. Laut Garmin waren es insgesamt 570 m. Wir entschieden uns barfuß zu laufen, was ich nicht bereut habe. Keine kleinen Steinchen oder sonstiges.
Gegen 11 Uhr liefen wir Richtung „Queen“ (so heißt der Schaufelraddampfer). Der Neo blieb erstmal noch aus, da die Temperaturen langsam stiegen. Die Wettkampfbesprechung fand während der Fahrt statt und wer Bedarf hatte konnte noch die bereitgestellten Snacks zu sich nehmen. Auf der Strecke waren drei Bojen gesetzt und was mir gut gefiel, war das an dem Berg ein großes, gelbes Tuch gespannt war, welches ebenfalls als Orientierungspunkt diente. Dort war dann der Schwimmausstieg. Während wir fuhren merkte man schon den Wind, habe mir aber da noch keine Gedanken gemacht, denn hätte ja auch vom Fahrtwind kommen können. Aber als die zwei Personen vor mir ins Wasser sprangen und dann direkt 2 Meter nach hinten trieben, konnte man schon erahnen, dass jemand die Gegenstromanlage auf volle Pulle gestellt hatte. Wasser war kälter als erwartet und wir versammelten uns, ziemlich breit, an einer imaginären Startlinie. Dann tutete die Queen und es ging los. Schwimmen läuft selten reibungslos bei mir, aber auf den ersten 1000 m hatte ich selten solche Probleme. Gerade beim nach vorne schauen, um mich zu orientieren, kam jedesmal eine Welle ins Gesicht. Einmal habe ich mich so verschluckt, dass das Red Bull sich nochmal meldete. Ich bin zum Orientieren dann zwischendurch Brust geschwommen. Irgendwann guckte ich dann mal hinter mich und habe nur fünf Badekappe gesehen und dachte mir nur wieder „Glückwunsch, nächste deprimierende Schwimmeinheit“. In der Ergebnisliste stellte sich dann aber heraus, dass es deutlich mehr waren, die ich hinter mir gelassen habe, die sah ich wahrscheinlich nur wegen den Wellen nicht. 😊 Anstatt der ausgeschriebenen 1500 m waren es dann auch eher 1700 m. Das Wasser war auf den letzten 700 m ruhiger und es fühlte sich eher nach schwimmen, als überleben an.
Schnell gewechselt und es ging auf die Radrunden. Relativ unspektakulär. Drei Runden auf einer flachen, gut asphaltierten Landstraße. Der Wind machte sich auch hier bemerkbar, da es kein Rundkurs war, sondern nur hin und wieder zurück ging, war es zumindest in eine Richtung entspannt. Aufpassen musste man nur kurz nach und vor der Marktplatzschleife, da gibt es eine kurze Kopfsteinpflasterpassage, die es in sich hat. Ich will nicht wissen wieviel Trinkflaschen dort geflogen sind. Unterwegs dann immer schön gegrüßt und grob geschätzt wieviel Vorsprung Steffen hat. Hielt sich im Rahmen, da auch er beim Schwimmen nicht in der anvisierten Zeit durchkam. Im Gegensatz zum Neuseenman, der zwei Wochen zuvor stattfand, wurde ich nicht durchgereicht. Beim Neuseenman hatten gefühlt auch 95% ein Zeitfahrrad. Heißt nicht immer was, aber aus persönlicher Erfahrung weiß ich das damit schon ein paar km/h mehr möglich sind.
Die Laufrunde ging einmal um den See auf gemischten Untergrund. Teilweise Asphalt und Pflastersteine. Der Großteil war aber auf Naturboden. Ich habe ein, zwei Schlaglöcher gesehen, da kann auch schonmal die Saison frühzeitig beendet sein, wenn nicht aufpasst wird. Gab aber viel zu sehen und das wurde in der Ausschreibung auch so angekündigt. Felder, Wälder, Wiesen,
Badestellen, Boote, ein Fischer und viele Leute. Gerüche waren auch viele dabei (Ziegen, Fisch, Sonnencreme, Grillgut). 😊 Bei Kilometer 7 oder 8 wurde an einer Badestelle gegrillt und dort hätte ich mich am liebsten dazugesellt, ein Bierchen und was leckeres vom Grill. Die Luft war da bei mir auch raus, die muskulären Probleme der Waden aus den letzten Wochen ließen sich nicht mehr verdrängen. Verpflegungsstellen gab es vier und während einige schon im Ziel waren, kamen nochmal ein paar Regentropfen runter. Aber leider zu wenig, um eine wirkliche Abkühlung oder Erfrischung zu sein. Wir hatten so um die 25 Grad und in der prallen Sonne hat man die gemerkt. Im Ziel dankbar meine Medaille entgegengenommen und ich war froh, dass ich es geschafft habe. Am Finisher-Buffet gab es alkoholfreies Hefe, Wasser, Iso, Cola, Obst, Kuchen und Brezeln.
Ein schöner Wettkampf, der gut organisiert ist. Kann ich nur empfehlen. Mich hat nur zum Ende genervt, dass ich vom Marktplatz nicht vernünftig in die Wechselzone kam. Wurde noch falsch geleitet und bin dann über Umwege zurückgekommen. Aufpassen musste man auch, da die Sprinter noch im Wettkampf waren und wir schon genüsslich in der Wechselzone standen und unsere Sachen packten. Steffen Top 20 und wenn er sich unterwegs mehr angestrengt hätte, dann hätte er nicht um 13 Sekunden das AK-Podium verpasst. 😉 Bei mir war es Top 40, womit ich durchaus zufrieden bin.